Pico Bonîto und Roatan
Da ich über Weihnachten sowieso schon im Norden von Honduras war, beschloss ich das Land noch ein bisschen weiter zu bereisen.
Ich besuchte mit Jana aus der Slowakei (Volunteer wie ich) den Nationalpark Pico Bonito. Dort machten wir eine Tageswanderung zum grössten Wasserfall von Honduras. Wir haben uns ein Tourgide geleistet und sind dann nach einer anstrengenden, teils sehr steilen Wanderung, nach gut zwei Stunden beim Wasserfall angekommen. Unterwegs kreuzten wir eine gelbe Babyschlange und wir machten noch einen Bade-Stopp im Bach. Leider ging dabei Janas Handy schwimmen! Abgesehen von einem kaputten Handy war die Wanderung wunderschön und wir genossen den einzigartigen Regenwald sehr.
Die Übernachtung war dann ein richtiges Abenteuer! Für die Nacht hatten wir ein Haus am Bach reserviert. Angekommen erblickten wir eine einfache Holzhütte über dem Bach mit grossen Gitternetzfenstern und ausgestattet mit nur einem Bett. Entsprechend erlebten wir eine geräuschintensive Nacht inmitten des Regenwaldes! Zudem konnten wir durchs Gitternetz dutzende von Glühwürmchen und andere Leuchttierchen bestaunen.
Am nächsten Tag ging es auf zum "River-Rafting". Mit drei Booten und weiteren Teilnehmenden gings volle drei Stunden turbulent und anspruchsvoll flussabwärts im Regenwald. Über Steine und Wasserfälle, durch enge Schluchten und starke Strömungen ging die rasante Fahrt bis sie schlussendlich in sanfteren Gewässer viel zu früh endete.
Unsere River-Rafting-Tour durch den Regenwald war ein unvergessliches Erlebnis!
Roatan
Weiter ging es dann nach Roatan, eine karibische Insel im Norden von Honduras. Die Insel ist für ihre Strände, Tauchplätze und Meeresbewohner bekannt. Dort verabredeten wir uns mit drei weiteren Volunteers. Wir verbrachten Silvester auf dieser traumhaften Insel mit glasklarem Wasser und weissem Sand. Auch hier gab es in den Steinen Leguane zu bestaunen und die Fische konnte man sogar ohne Taucherbrille sehen.
In Roatan absolvierte ich mein Tauchprevet in drei Tagen. Um die ganze Insel befindet sich eines der grössten und schönsten noch erhaltenen Korallenriffs der Welt. So nutzte ich die Gelegenheit um diese umwerfende Welt der Korallen zu erkunden. Das Tauchen war für mich eine der schönsten Erfahrungen, die ich je machen durfte. Man befindet sich in einer ganz anderen Welt und hört nur das ständig wiederkehrenden Geräusch der Luftblasen, die man beim Atmen erzeugt. Wir schwebten über den Korallen durch Schwärme von tiefblauen Fischen und über die wunderschön farbigen Korallen. Ich sah sogar einen eineinhalbmeter grossen Rochen und zwei Wasserschildkröten. Eindeutig, es hat sich mehr als gelohnt!
und..
Honduras hat einmal mehr ein grossen Angebot an naturaler Vielfalt. Es gibt so vieles, dass ich leider noch nicht gesehen habe. Ich freue mich jedoch - nach drei Wochen Ferien - wieder extrem darauf, meine "Kinder" im Spital und meine Arbeitskollegen-/innen wieder zu sehen und mit ihnen zusammen zu arbeiten. Ich werde den letzten Monat in meinem Projekt "Honuras" deshalb sehr geniessen. Anschliessend werde ich während einem Monat noch einige Länder in Lateinamerika besuchen und erkunden.
Natürlich freue ich mich auch auf die Rückkehr in die vertraute Schweiz. Vor allem das gewohnte Essen vermisse ich sehr. Für ein Käsefondue, ein Stück Ruchbrot oder eine Scheibe Schinken oder sogar ein Stück Schokolade würde ich vieles geben ... Stattdessen gönne ich mir hier- einmal mehr - die ausgezeichneten Bananen-Chips, die ich über alles liebe. Ich werde sie in der Schweiz vermissen!