Tegucigalpa, die andere Stadt
"Eine der gefährlichsten Städte der Welt"! Das lass ich, als ich die Hauptstadt Tegucigalpa im Internet googelte. Nun wie man ja so schön sagt, sollte man nie eine Stadt beurteilen, ohne zuvor eine Meile in deren Mokassins gelaufen zu haben.
Genau das taten wir also und erkundeten das Stadtzentrum von Tegucigalpa. Das erste Abendteuer war der Bus, welcher wir fürs Stadtzentrum benutzten. In den Städten von Honduras gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Fortbewegung. Die alten Busse, welche früher in der USA als Schulbusse dienten, sind die Günstigsten. Eine Fahrt kostet umgerechnet etwa zehn Rappen. Genauso ein Bus schnappten wir uns. Zu Beginn kam uns laute Musik entgegen. Im Gang standen mehrere Verkäufer, welche Wasser, Süssigkeiten oder irgendwelche Tabletten verkaufen wollten und von draussen drang das ständige Hupen der Autos entgegen. Da der Verkehr nicht allzu schnell voran ging, kamen auch von der Strasse her Verkäufer und versuchten uns ihre Ware schmackhaft zu machen. Entsteht irgendwelcher Abfall auf der Fahrt, wird der einfach aus dem offenen Fenster geworfen. Die Türen der Busse sind übrigens immer offen und Haltstellen gibt es keine. Wer raus will, muss schreien; Wer rein will, muss schreien!
Das Zentrum von Tegucigalpa ist voller Menschen, Märkte und Musik. An den Häuser kann man die Armut erkennen, doch die verschiedenen Farben der Hausfassaden und tausende Kabel, welche irgendwie an den Strommasten hängen, verleihen dem ganzen einen besonderen Scharm. Die Menschen sind hier alle sehr freundlich, aus allen Ecken wird man mit einem „Buenos“ gegrüsst.
Wir besuchten die Nationalbibliothek (ein kleines viereckiges Häuschen mit Innenhof), das „Museo para la Identidad Nacional“ über die honduranische Geschichte, wie auch der „plaza Francisco Morazan“ und die „Iglesia los Dolores“. Letzteres eine sehr schöne Kirche inmitten von Tegucigalpa.
Nun im Zentrum fühlte ich mich immer sicher, die Busfahrt war ein Abendteuer, die Atmosphäre war herrlich.